DYLAN

“Language Dynamics and Management of Diversity"

Zielsetzung

  Im Rahmen der Bemühungen um die Schaffung einer Wissensgesellschaft ging es darum aufzuzeigen, unter welchen Bedingungen die Sprachenvielfalt in Europa einen Vorteil und nicht ein Hindernis darstellt. Es wurde beschrieben, welche unterschiedliche Formen des Denkens, der Argumentation und des Handelns, mit unterschiedlichen Sprachen verknüpft sind, welchen Beitrag sie zur Konstruktion und Weitergabe von Wissen leisten und welche Rolle sie bei der Kontrolle der Interaktion, beim Lösen von Problemen und bei der Entscheidungsfindung spielen. Ziel des Projektes war es, auf der Grundlage von wissenschaftlicher Forschung zu zeigen, wie mehrsprachige Repertoires in vielfältigen beruflichen, politischen und schulischen Kontexten als Ressource eingesetzt werden.
 

Bedeutung des Projektes

  Das Projekt erlaubte es, konkurrierende Szenarien des Sprachgebrauchs an unterschiedlichen beruflichen und institutionellen Schauplätzen zu erfassen und zu beurteilen. Vor- und Nachteile dieser Szenarien wurden abgewogen, auch im Hinblick auf Gerechtigkeit und Effizienz. Über die üblichen finanziellen Auswirkungen der einzelnen Szenarien hinaus wurden dabei auch eine Reihe von sozialen und kulturellen Konsequenzen betrachtet. Wir möchten mit unseren Resultaten eine wesentliche Grundlage für ein besseres und umfassenderes Verständnis der komplexen Prozesse liefern, die Sprachenlernen und Sprachgebrauch miteinander verbinden. Dies wiederum wird es erlauben, fundierte sprachpolitische Empfehlungen zu liefern.
 

Analyserahmen

  Aufbauend auf der Vorstellung von mehrsprachigen Repertoires als Ressource, deren Einsatz die Kommunikationspraxis massgeblich mitprägen kann, entstand ein Untersuchungsrahmen, der symbolische, diskursive und praktische  Aspekte mit einschliesst. Er war auf eine Reihe von Kommunikationssituationen, namentlich in Institutionen und in der Arbeitswelt ausgerichtet und sollte die praktischen Konsequenzen unterschiedlicher Formen von Handhabung der Mehrsprachigkeit aufzeigen. Die vier Schlüsselkonzepte sind: die Sprachpraxis, Sprachpolitik (namentlich von staatlichen Institutionen) und –strategien (z.B. von Firmen), Vorstellungen/Diskurse über Sprache und Mehrsprachigkeit sowie der Kontext, in welchem sich die Akteure bewegen. Diese vier Pole wurden in ihrem Verhältnis zueinander untersucht, wobei die Beziehungen oft nicht direkt sind, sondern über andere Pole laufen, und nicht einseitig gerichtet, sondern wechselseitig sind. Gegenstand der empirischen Arbeit waren drei  Untersuchungsgebiete: die Betriebe, die europäischen Institutionen und die Bildungssysteme. Dazu gesellten sich drei transversale Perspektiven: Effizienz und Fairness, neue Varietäten und die Vor­kommensformen von Mehrsprachigkeit in der europäischen Geschichte.